Change – mal ganz anders

Hin und wieder fällt mir etwas ein, und zwar etwas Neues. Wobei man meinen sollte, in den Gefilden der Organisationsberatung und des Change-Managements sei es beinahe unmöglich, Neues zu kreieren. Alles schon mal dagewesen – bestenfalls guter alter Wein in einem faszinierenden neuen Schlauch … Und das stimmt auch für die meisten Themen.

Aber haben Sie schon mal folgendes erzählt bekommen, beobachtet oder gar selbst erlebt?

Stellen Sie sich vor, es müssen die Zuständigkeiten in einem Team neu verteilt werden. Der Auslöser tut hier nichts zur Sache. Irgendetwas Wesentliches hat sich geändert; Tasks oder auch Menschen sind neue hinzu- oder vom Team weggekommen. Jedenfalls steht die Führungskraft vor der kniffligen Aufgabe, die Verantwortungen neu zu ordnen. Eine komplexe Herausforderung. Viele Faktoren gilt es zu berücksichtigen: individuelle Stärken, Erfahrungen und Vorlieben genauso wie Prinzipien der Fairness und anderer zentraler Werthaltungen.
Es handelt sich also um eine dieser typischen Führungs- bzw. Steuerungsaufgaben, die aufgrund ihrer Komplexität schon mal den einen oder die andere überfordern.

Jetzt die Idee. Die Führungskraft ist mutig und eröffnet einen Basar der Tätigkeiten. Vorher werden einige wesentliche Spielregeln für das Tauschen ausgegeben oder vereinbart, und schon kann es losgehen. Ohne weiteres aktives Zutun der Führungskraft. Diese wird erst am Ende über die Ergebnisse des Tauschhandels informiert.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Zu erwarten ist eine hohe Qualität des Ergebnisses sowie – zumindest für die Führungskraft – eine immense Zeitersparnis für die Neuordnung. Auf der Seite der Mitarbeiter*innen ist mit positiven Auswirkungen auf Freude, Motivation und Spirit zu rechnen. Und man erreicht genau das, was viele Führungskräfte ohnehin beabsichtigen: Mitarbeiter*innen, die Verantwortung übernehmen und aktiv an der Gestaltung des Arbeitslebens mitwirken.

Für das Gelingen sind einige Voraussetzungen zu nennen: Das Team muss aus reifen Menschen bestehen, die Haltung zueinander sollte jedenfalls eine überaus wohlwollende sein. Wenn jemand dies dazu benutzt, um andere über den Tisch zu ziehen, war es definitiv die falsche Herangehensweise. Der Führungskraft wiederum muss es gelingen loszulassen, die Kontrolle für die vielen Einzelentscheidungen abzugeben. Der Fokus sollte eher auf das Schaffen eines förderlichen Rahmens (u.a. Klarheit über Prozedere und Regeln dafür) gerichtet sein.

Zugegeben, bis dato handelt es sich dabei bloß um eine Idee. Jedoch um eine äußerst faszinierende, wie ich meine.

Oder liege ich gar falsch (was ich fast vermute)? Gibt es bereits diverse Erfahrungen damit? Lassen Sie es mich bitte wissen, ich freue mich über Rückmeldungen!

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